Re: Ich sehe gerade...
Verfasst: Fr 8. Jul 2016, 11:53
So, es folgt wie angekündigt ein Review von einem weiteren gar nicht so verkehrten Anime, nämlich "Knights of Sidonia". Ob der Name dabei mit absicht nach dem bekannten Song der Band "Muse" gewählt worden oder nur reiner Zufall ist, kann ich hier nicht sagen, er hat aber auf jeden Fall sehr viel dazu beigetragen mein Interesse dafür zu wecken. Und auch dieses mal werde ich meine Bewertung vorweg nehmen. Es ist eine 8 von 10 Punkten, allerdings mit einer massiven Empfehlung für JEDEN hier im Forum, auch für diejenigen die sonst gar nicht so gerne Animes schauen.
Zu aller erst mal ist Knights of Sidonia weitaus bodenständiger und realistischer als 90% aller anderen Animes die ich jemals gesehen habe. Besonders die Umsetzung der Gravitations- und Flieh-Kräfte scheint in diesem Anime besondere Betrachtung bekommen zu haben. An einer Stelle wird dies sogar für einen sehr unappetitlichen Effekt eingesetzt und ein anderes mal haben wir eine Folge die mich sehr stark an den Film Gravity errinnert hat, wohl weil es sich praktisch um das selbe Thema handelte. Mechas (da nur im All gekämpft wird, sind auch die ausnahmsweiße mal sehr realistisch, finde ich zumindest mal) sind keine transformierenden Megamonster mit 1000 Waffensystemen, die in einander verschachtelt sind, sondern ein Stück militärische Hardware. Sie haben meist nicht mehr als eine oder 2 Waffen und unterliegen, anders als in anderen Animes, den Gesetzen der Massenträgheit. Auch das Schiff, die Sidonia, selbst ist ansprechend und mit einem nicht zu unterschätzenden Maß an realismus designed worden. Und auch die Weiterentwicklungen in der Genetik der Menschheit finde ich jetzt mal extrem ausgefallen und in der Theorie möglich. Nur an einer Stelle stört mich etwas ein wenig (wenn dem so wäre müssten alle Charaktere in dem Anime eine grüne Hauptfarbe haben, aber no spoiler ).
Die Verpackung des Animes ist hierbei extrem innovativ. Zum ersten mal wurden hier nämlich alle Charaktere in 3D gerendert, ebenso die gesamten Weltall-Szenen. In den ersten beiden Folgen hatte ich noch massive Probleme mit der Frame-Rate der Weltraum-Szenen, die einfach irgendwie nicht richtig flüssig wirken wollten. Das hatte sich allerdings in Folge 3 schon erledigt. Problematischer hingegen sieht das bei den gerenderten Charakteren aus, wobei ich hier den Verdacht habe, dass es Absicht ist um den Anime sein "2D-Gefühl" nicht verlieren zu lassen. Tatsächlich funktioniert diese 3D-2D-Kombination erstaunlich gut und wirkt oft auch genau wie so etwas, auf seine eigene Art und Weiße. Wer den Anime gesehen hat weiß was ich meine. Nicht so gut gefallen haben mir diese fast immer gleich aussehenden Charakter-Modelle. Allerdings dafür gibt es eine passende Erklärung im Anime, so dass ich ihm das auch bereit bin zu vergeben. Der Soundtrack dagegen ist extrem genial und unterstreicht die düstere Stimmung dieser "alleine im Weltall"-Situation sehr gut. Die Action funktioniert auf jeden Fall bestens und das Finale, verdammt dieses Finale. Ich glaube hier wechsle ich besser mal das Thema, bevor ich noch spoilere.
Kommen wir also nun zur Story, die bis zu den letzten beiden Folgen eigendlich keine Wünsche offen lässt. Ich hatte das Gefühl die meisten Dinge erklärt bekommen zu haben, was bei nur 12 Folgen eine ziemlich krasse Leistung ist. Die Welt von KOS ist bestens ausgebaut und verständlich. Ab Folge 3 merkt man außerdem sehr schnell, dass an Bord der Sidonia eine Art Verschwörung vor sich geht. Ab Folge 5 wird auch der große Feind weiter entwickelt und erhält einige interessante Farcetten, die man nicht erwartet hätte. Leider bleibt die Story ganz am Ende dann doch hinter den Erwartungen die sie erweckt zurück. Sie geht leider niemals so sehr in die Tiefe wie ich es mir erhofft hätte und bleibt ein wenig Flach. Außerdem empfinde ich das Ende irgendwie nicht als Ende und vielleicht hat man sich hier auch, wie immer eigendlich, die Option auf eine 2te Staffel offen gelassen, was ich im Falle von KOS sehr befürworten würde, da es wirklich noch vieles aufzuklären gibt, hauptsächlich was denn nun eigendlich das Ziel der Sidonia sein soll. Ich glaube kaum, dass dieses Schiff endlos durch das Universum zieht ohne jeden Sinn und Zweck, so wie es am Schluss des Animes rüber kommt. Daher auch hier eine Warnung, dass das Ende stark hinter den Erwartungen zurück bleibt. Außerdem muss ich erwähnen, dass der Humor der ersten beiden Folgen bei mir irgendwie ganz und gar nicht zünden wollte. Wahrscheinlich haben die Macher aber selbst schon gemerkt, dass ihr Humor nicht funktioniert und ihn zugunsten der düsteren Stimmung dann sehr stark zurück gefahren.
Wie gesagt empfehle ich Knights of Sidonia jedem hier im Forum, ob er Anime mag oder nicht. Warum? Es ist in erster Linie eine Sci-Fi-Serie geworden und erst in zweiter Linie ein Anime. Es könnte sich genauso gut um Battlestar Galactica handeln, wovon ich auch sehr viele Inspirationen in Knights of Sidonia wieder finde. Das Niveau der Story ist meiner Meinung nach (und das erstaunt mich selbst sehr) sogar höher als das von BSG und generell lässt sich beides sehr gut miteinander vergleichen finde ich und das obwohl BSG eine Serie mit echten Darstellern aus den USA ist. Daher kann ich nur sagen seht es euch an, es hat nur 12 Folgen, was nur 5 Stunden eurer Zeit sind. Ihr werdet es bestimmt nicht bereuen und wenn doch, wie gesagt es waren ja nur 5 Stunden eurer Zeit und keine 50, wie so manch anderer 300-400 Folgen Monster-Anime. Das wars zu dem Thema von mir. Wahrscheinlich folgt als nächstes ein Review entweder von Steins:Gate, ein perfekter Anime für Dr. Who-Fans wie es scheint, von Parasyte - The Maxim, der scheinbar auf der Tokyo Ghoul-Welle mit läuft oder von Terraformars, von dem ich noch überhaupt keine Ahnung habe was da auf mich zu kommen wird.
Zu aller erst mal ist Knights of Sidonia weitaus bodenständiger und realistischer als 90% aller anderen Animes die ich jemals gesehen habe. Besonders die Umsetzung der Gravitations- und Flieh-Kräfte scheint in diesem Anime besondere Betrachtung bekommen zu haben. An einer Stelle wird dies sogar für einen sehr unappetitlichen Effekt eingesetzt und ein anderes mal haben wir eine Folge die mich sehr stark an den Film Gravity errinnert hat, wohl weil es sich praktisch um das selbe Thema handelte. Mechas (da nur im All gekämpft wird, sind auch die ausnahmsweiße mal sehr realistisch, finde ich zumindest mal) sind keine transformierenden Megamonster mit 1000 Waffensystemen, die in einander verschachtelt sind, sondern ein Stück militärische Hardware. Sie haben meist nicht mehr als eine oder 2 Waffen und unterliegen, anders als in anderen Animes, den Gesetzen der Massenträgheit. Auch das Schiff, die Sidonia, selbst ist ansprechend und mit einem nicht zu unterschätzenden Maß an realismus designed worden. Und auch die Weiterentwicklungen in der Genetik der Menschheit finde ich jetzt mal extrem ausgefallen und in der Theorie möglich. Nur an einer Stelle stört mich etwas ein wenig (wenn dem so wäre müssten alle Charaktere in dem Anime eine grüne Hauptfarbe haben, aber no spoiler ).
Die Verpackung des Animes ist hierbei extrem innovativ. Zum ersten mal wurden hier nämlich alle Charaktere in 3D gerendert, ebenso die gesamten Weltall-Szenen. In den ersten beiden Folgen hatte ich noch massive Probleme mit der Frame-Rate der Weltraum-Szenen, die einfach irgendwie nicht richtig flüssig wirken wollten. Das hatte sich allerdings in Folge 3 schon erledigt. Problematischer hingegen sieht das bei den gerenderten Charakteren aus, wobei ich hier den Verdacht habe, dass es Absicht ist um den Anime sein "2D-Gefühl" nicht verlieren zu lassen. Tatsächlich funktioniert diese 3D-2D-Kombination erstaunlich gut und wirkt oft auch genau wie so etwas, auf seine eigene Art und Weiße. Wer den Anime gesehen hat weiß was ich meine. Nicht so gut gefallen haben mir diese fast immer gleich aussehenden Charakter-Modelle. Allerdings dafür gibt es eine passende Erklärung im Anime, so dass ich ihm das auch bereit bin zu vergeben. Der Soundtrack dagegen ist extrem genial und unterstreicht die düstere Stimmung dieser "alleine im Weltall"-Situation sehr gut. Die Action funktioniert auf jeden Fall bestens und das Finale, verdammt dieses Finale. Ich glaube hier wechsle ich besser mal das Thema, bevor ich noch spoilere.
Kommen wir also nun zur Story, die bis zu den letzten beiden Folgen eigendlich keine Wünsche offen lässt. Ich hatte das Gefühl die meisten Dinge erklärt bekommen zu haben, was bei nur 12 Folgen eine ziemlich krasse Leistung ist. Die Welt von KOS ist bestens ausgebaut und verständlich. Ab Folge 3 merkt man außerdem sehr schnell, dass an Bord der Sidonia eine Art Verschwörung vor sich geht. Ab Folge 5 wird auch der große Feind weiter entwickelt und erhält einige interessante Farcetten, die man nicht erwartet hätte. Leider bleibt die Story ganz am Ende dann doch hinter den Erwartungen die sie erweckt zurück. Sie geht leider niemals so sehr in die Tiefe wie ich es mir erhofft hätte und bleibt ein wenig Flach. Außerdem empfinde ich das Ende irgendwie nicht als Ende und vielleicht hat man sich hier auch, wie immer eigendlich, die Option auf eine 2te Staffel offen gelassen, was ich im Falle von KOS sehr befürworten würde, da es wirklich noch vieles aufzuklären gibt, hauptsächlich was denn nun eigendlich das Ziel der Sidonia sein soll. Ich glaube kaum, dass dieses Schiff endlos durch das Universum zieht ohne jeden Sinn und Zweck, so wie es am Schluss des Animes rüber kommt. Daher auch hier eine Warnung, dass das Ende stark hinter den Erwartungen zurück bleibt. Außerdem muss ich erwähnen, dass der Humor der ersten beiden Folgen bei mir irgendwie ganz und gar nicht zünden wollte. Wahrscheinlich haben die Macher aber selbst schon gemerkt, dass ihr Humor nicht funktioniert und ihn zugunsten der düsteren Stimmung dann sehr stark zurück gefahren.
Wie gesagt empfehle ich Knights of Sidonia jedem hier im Forum, ob er Anime mag oder nicht. Warum? Es ist in erster Linie eine Sci-Fi-Serie geworden und erst in zweiter Linie ein Anime. Es könnte sich genauso gut um Battlestar Galactica handeln, wovon ich auch sehr viele Inspirationen in Knights of Sidonia wieder finde. Das Niveau der Story ist meiner Meinung nach (und das erstaunt mich selbst sehr) sogar höher als das von BSG und generell lässt sich beides sehr gut miteinander vergleichen finde ich und das obwohl BSG eine Serie mit echten Darstellern aus den USA ist. Daher kann ich nur sagen seht es euch an, es hat nur 12 Folgen, was nur 5 Stunden eurer Zeit sind. Ihr werdet es bestimmt nicht bereuen und wenn doch, wie gesagt es waren ja nur 5 Stunden eurer Zeit und keine 50, wie so manch anderer 300-400 Folgen Monster-Anime. Das wars zu dem Thema von mir. Wahrscheinlich folgt als nächstes ein Review entweder von Steins:Gate, ein perfekter Anime für Dr. Who-Fans wie es scheint, von Parasyte - The Maxim, der scheinbar auf der Tokyo Ghoul-Welle mit läuft oder von Terraformars, von dem ich noch überhaupt keine Ahnung habe was da auf mich zu kommen wird.