Servus Leute. Es ist mal wieder CoBs-Review-Time.
Heute mit (wer hätte es gedacht?
) Steins Gate. Und auch wenn ich jetzt wahrscheinlich in sehr krasse Lobeshymnen darauf ausbrechen werde, es hat leider auch seinen Grund warum ich so lange dafür gebraucht habe, wie ich gebraucht habe. Im Detail werd ich das in den folgenden Abschnitten noch ausführen. Insgesamt bleibt bei Steins Gate ein sehr guter Anime zurück den ich am ehesten als sehr seltsame Mischung aus Dr Who, dem Timemachine-Remake-Film, der Serie The Flash, Edge of Tomorrow und, was ich selbst nicht gedacht hätte und immer noch nicht glauben kann dass ich es jetzt hier hin schreibe, Breaking Bad (!!!), beschreiben kann. Das ganze natürlich eine gute Ecke japanischer und mit ziemlich viel von diesem seltsamen "Slice of life"-krams versehen. Ich hoffe diese Beschreibung schreckt jetzt niemanden ab, denn Steins Gate ist einer dieser Animes die ich tatsächlich der Allgemeinheit, auch denen die normaler Weiße keine Animes gucken, empfehlen kann, nicht zuletzt weil er mich eher an westliche Serien mit echten Schauspielern errinnert als an irgendetwas anderes.
Und zwar fangen wir hier am besten wirklich mal am Anfang an. Und der ist leider auch das größte Problem des Animes. Macht einem die erste Folge mit dem WTF-Moment am Ende noch irgendwie große Lust auf mehr, verliert der Anime sich sehr schnell in seiner Slice of Life-Richtung und in den Einführungen der 8 wichtigsten Charaktäre. Und das ist so krass, dass ich mich wirklich fragte "WTF? Was gucke ich hier eigendlich für einen Scheiß? Das sind doch nur 8 (vorher weniger) völlig irre Idioten, die mit einer Microwelle Bananen zu Gelée verarbeiten. (ja wirklich)" Noch dazu hatte ich massive Probleme mit den Charaktären insbesondere dem Main Okabe und Mayuri, die mir beide so fern ab von allem was ich als glaubhaft empfunden hätte standen. Zum Schluss erhielt der Main jedoch eine Erklärung mit der ich leben konnte, blieb nur noch Mayuri übrig und auch wenn sie keine solche Erklärung erhält, kam ich später auf ihre Art auch irgendwie klar. Ich glaube am ehesten lässt sich das Gefühl, dass dieser Charakter bei mir ausgelöst hat mit dem Gefühl vergleichen, dass ich für meine Katze habe. Deshalb verstehe ich auch tatsächlich ziemlich gut weshalb sich der Main entscheidet so krass durch die Hölle für sie zu gehen, auch wenn sie irgendwie ziemlich daneben ist und gar nix versteht, irgendwie ist sie auch niedlich. So da ich das mal erwähnt habe, kann ich zum Schluss auch sagen, dass die anderen Charaktäre durchaus glaubhaft sind. Insbesondere Kurisu, Daru und Suzuha, aber auch Mr. Braun. Wieder nicht ganz so glaubhaft, aber immer noch glaubhafter als die beiden vorher genannten war Kiryu Moeka. Und bei Rukako wird bewusst mit einem Anime-Klischée gespielt, ob man das mag oder nicht bleibt jedem selbst überlassen.
Ansonsten gibt es eigendlich nur schwer was dazu zu sagen ohne die Story zu spoilern. Dennoch kann ich sagen, dass die Empfehlung für Dr Who-Fans tatsächlich sehr passend ist. In beiden Serien haben wir das Zeitreise-Thema, in beiden Serien haben wir durchgeknallte Charaktäre und in beiden Serien haben wir Unmengen an Zeugs, dass einem recht früh um die Ohren gehauen wird, dass man aber erst sehr viel später verstehen kann. Über meine Vergleiche mit Timemachine, Edge of Tomorrow und The Flash kann ich leider nicht weiter schreiben ohne einen massiven Spoiler zu hinterlassen. Ich kann und sollte allerdings meinen Breaking Bad-Vergleich noch etwas stärker ausführen. Wir haben hier in beiden Serien ein recht ähnliches Grundszenario bei dem eine ursprünglich gar nicht so sehr schlechte Idee, die extrem gut gemeint ist, völlig außer Kontrolle gerät und ich denke es ist kaum ein Spoiler wenn ich noch dazu schreibe, dass die Art wie die Ideen außer Kontrolle geraten, sich tatsächlich gar nicht unähnlich sind. Noch ein weiterer Grund für diesen Vergleich sind die vielen "WTF? WTF? Scheiße!!! So war das also! FUCK!"-Momente, die sowohl in Steins Gate als auch in Breaking Bad massiv vorhanden sind. Und ja diese Vergleiche passen, obwohl es in Steins Gate kein einziges mal Drogen gibt und in Breaking Bad keine einzige Zeitreiße.
Alles andere negative was ich über Steins Gate außerdem Anfang noch schreiben kann ist entweder ziemliche Haarspalterei (die meist immer gleichen Kleidungsstücke) oder einfach ziemliche Geschmacksfrage (in den Zeichenstil musste ich mich generell erst massiv einfinden und auch jetzt ist er eigendlich nicht mein Ding). Auch noch possitiv hervor heben muss ich den Einsatz des Wetters und der Tageszeiten, dass hier bewusst für die Stimmung verwendet wurde ohne dabei wie ein Klischée der Marke Kira VS Athrun in Gundam Seed zu wirken. Auch possitiv erwähnen muss ich mal das Ende, weil das von so vielen Reviews im Internet so sehr verrissen und als unlogisch bezeichnet wird. Ich kann das nicht im geringsten nachvollziehen. Für mein persönliches logisches Verständnis ist das Ende extrem logisch und die daraus resultierenden Theorien über Raum und Zeit ergeben für mich wesentlich mehr Sinn als der Fixpunkte-Schwachsinn den sich Dr Who da aus den Pfoten gesogen hat. Und ja ich halte Steins Gate auch vom wissenschaftlichen Standpunkt aus für ziemlich durchdacht, auch wenn wahrscheinlich ein studierter Physiker das wieder alles ganz anders sehen wird. Die moralischen Fragen vor die wir hier gestellt werden sind echt ganz schön hardcore und ich sitze immer noch da und frage mich, was ich wohl in den entsprechenden Situationen getan hätte und das erschreckende daran ist, dass ich tatsächlich nichts anders gemacht hätte (hier haben wir übrigens den vergleich mit The Flash, den ich vorher nicht ausführen wollte).
Man merkt vielleicht auch, dass dieser Anime etwas geschafft hat, was eigendlich nicht so viele Animes in meinem Leben geschafft haben. Er hat mich emotional ziemlich berührt. Das haben sonst nur noch solche anderen 10 von 10 Punkte-Animes wie FMA:BH oder SAO oder zuletzt Parasyte - The Maxim geschafft. Warum also habe ich für Steins Gate keine 10 von 10 übrig sondern nur eine 9 von 10? Es ist tatsächlich wegen dem sehr schwachen Anfang, der auch mich beinahe dazu getrieben hätte dieses Meisterwerk vorzeitig abzubrechen und mich anderen, wahrscheinlich nicht mal halb so guten Serien zu widmen. Lasst euch davon bloß nicht irre machen und gebt den Anime nicht auf. So oft ihr euch "so ein Schwachsinn" denken werdet umso überraschter werdet ihr am Ende sein, wenn ihr merkt, dass wirklich 90% aller Dialogzeilen bei Steins Gate Sinn ergeben und um ehrlich zu sein, fällt mir überhaupt kein anderer Anime ein, auf den das zutreffen würde. Selbst SAO und FMA erreichen da höchstens 80%. Auch wird man nur mit 2 Fragen zurück gelassen, eine scheinbar ziemlich mit Absicht (Wer ist Suzuhas Mutter?), die andere (Warum ist Mayuri so seltsam wie sie ist?) muss ich eigendlich als Fehler im Anime werten, auch wenn sich irgendwie alles in mir dagegeben stellt. Genauso stellt sich in mir alles gegen diese Abwertung um einen Punkt, aber es muss leider sein, bei diesem Anfang ist es leider keine 10 von 10. Trozdem haben wir hier ein echtes Meisterwerk, dass ebenfalls hoffentlich ein Bsp. für viele andere Animes da draußen sein wird. Ich kanns wie oben schon geschrieben nur jedem, auch denen, die normal keine Animes gucken empfehlen. Das grundsätzliche Thema der Zeitreiße wird extrem Erwachsen und so umgesetzt, dass man es ohne Physik-Studium durchaus für Plausibel hält. Die Moralischen Fragen werden alle behandelt und sind ebenfalls gut umgesetzt, auf einem Niveau dass sogar das von Star Trek erreicht, wie ich finde. Seht ihn euch an, es lohnt sich und gebt ihn bloß nicht in der Mitte auf, da fängt er gerade erst an.
Jetzt habe ich nur ein massives Problem. Was gucke ich mir als nächstes für einen Anime an? Ich denke eigendlich, dass ich die besten Animes jetzt durch habe und es ab jetzt nur noch bergab geht. Aber vielleicht irre ich mich auch und es gibt noch einen Überraschungshit. Zur Auswahl stehen für mich zum weiteren ansehen nun nur noch Claymore, Akame ga Kill (den ich hinten an stelle weil wahrscheinlich emotional ganz schön abbauend), Seraph of the End (der zu Tode kritisiert wird) und das 400 Folgen Monster Gintama. Mal sehen mit welchem von den 4ren ich dann weiter mache.