Yo, nachdem ich mich etwas mit dem neuen DLC von Endless Legend befasst habe, kam dann doch recht schnell ein Nachfolge-Projekt zu DOOM. Auch ein Game, dass kürzlich erst Released wurde. Nämlich das Game Shadow Warrior 2. Den ersten Teil hatte ich auch schon gespielt, aber nicht bis zu Ende, da mir der Speicherstand dank eines SSD-Einbaus verloren gegangen war. Trozdem ist es recht passend, dass ich jetzt mit dem 2ten Teil weiter mache und die Vergleiche zu DOOM, sowie dem Vorgänger ziehe. Und ums vorweg zu nehmen, Shadow Warrior 2 kann weder mit seinem Vorgänger, noch mit DOOM wirklich mithalten, ein schlechtes Game ist es deshalb trozdem noch lange nicht. Dazu jetzt etwas mehr.
Auch wenn ich jetzt mal allgemein auf das Game eingehen will, bevor ichs mit DOOM oder dem ersten Teil vergleiche, werde ich jetzt nicht haarklein erklären um was es geht, das steht zur genüge im Internet. Was ich aber sagen kann ist, dass Shadow Warrior versucht ein Ego-Shooter und ein Ego-Nahkampf-Spiel der Marke "Dark Messiah of Might & Magic" oder "Warhammer End Times - Vermintide" zu sein. Und das eigendlich recht erfolgreich. Der Schwertkampf fühlt sich recht variabel an und bietet verschiedene Moves zusätzlich zu den Ausweichbewegungen und sogar eine Blocken-Taste gibt es. Die Schusswaffen funktionieren ebenfalls wie aus Shootern gewohnt und sind entsprechend Varianten-Reich gehalten. Angeblich soll es in Shadow Warrior 2 70 verschiedene Waffen geben, ob das stimmt kann ich bei 50% noch nicht beurteilen, ich habe vlt. mal 10 oder 20 gesehen. Noch dazu gibt es ein Upgrade-System für die Waffen und für den Charakter selbst. Die Grafik ist zwar nicht AAA aber sieht trozdem ziemlich gut aus. Der frohe, bunte Stil ist vlt. nicht jedermanns Sache, aber er efüllt seinen Zweck. Als negativpunkt muss ich aber diese schwachsinnige Story, ohne überhaupt jede Substanz erwähnen. Überhaupt ist das gesamte Szenario mehr als unwahrscheinlich, insbesondere, dass die beiden Mains sich dermaßen streiten und nicht leiden können will in meinen Schädel nicht rein. Und auch der Humor und die Sprüche des Hauptcharakters wollten bei mir nicht im geringsten funktionieren, obwohl gerade das in allen Reviews zum Game als das tragende Story-Element genannt wird. Insgesamt funktioniert das Gameplay aber ziemlich gut und man muss oft und viel seine Waffen auswechseln, das die Munition wie auch in DOOM ziemlich knapp bemessen ist. Der Nahkampf könnte sich allerdings etwas geschickter anstellen. Die meiste Zeit rennt man dabei nur im Kreis um seinen Gegner und mashed die Angriffstaste bis entweder er oder die Spielfigur tot ist. Da wäre meiner Meinung nach mehr drinnen gewesen. Woran das liegt, werde ich allerdings im Vergleich mit dem ersten Teil noch aufklären.
Denn jetzt würde ich das Game lieber gerne mal mit DOOM vergleichen. Denn auch wenn der Nahkampf wesentlich variabler ist und nicht nur aus einer Taste und einem Schlag besteht, fühlt er sich auch wegen der fehlenden Finisher nicht so gut an. Die Finisher bei DOOM waren jedes mal ein Highlight des Games und die Zusatzdrops beim Finisher haben ihnen ihren eigenen Sinn gegeben. Und genau das ist es was Shadow Warrior 2 leider sehr oft fehlt: Der Sinn. Ich frage mich z.B. wozu ein Elementar-Schadens-System verbaut wurde, wenn die Gegner nicht wirklich brennen, nicht wirklich vergiftet werden und auch nicht zu Eis erstarren oder geschockt werden. Welchen Sinn hatte dieses System denn eigendlich jetzt genau, außer dass es manch einer cool findet wenn seine Minigun auch noch Feuerschaden dazu macht. Ebenso vermisse ich wie schon gesagt den Sinn in der Story, wo alleine DOOM schon mehr anzubieten hatte, auch wenn der Erzählstil recht ähnlich war. Und auch wenn das Level-Design von Shadow Warrior 2 offner ist als das von DOOM und die Navigation besser funktioniert, so war auch hier das DOOM-Leveldesign wesentlich sinnvoller. Noch dazu gab es in DOOM ansätze von Plattforming-Games und vieles andere, was ich einfach in Shadow Warrior 2 vermisse. Auch gab es in DOOM nur 3 Bosskämpfe, aber diese haben sich wenigstens wie Bosse angefühlt und nicht wie extrem aufgerüstete Standard-Gegner. Die Waffen von DOOM waren zwar keine 70 sondern nur 12, aber die hatten wenigstens alle ein unterschiedliches Schussgefühl und ihre ganz eigenen Eigenschaften + Upgrades. Es wirkt insgesamt als wäre Shadow Warrior 2 einfach viel mehr Quantität als Qualität. Das hat DOOM einfach viel viel besser gemacht und dafür nehme ich auch gerne die kürzere Spieldauer von DOOM in Kauf.
So nun noch der Vergleich mit dem Vorgänger. Und auch da schneidet Shadow Warrior 2 wesentlich schlechter ab. Zum einen hat man hier gemeint man müsste das Spieltempo noch weiter erhöhen, so dass sich der Nahkampf jetzt wirklich holpriger spielt als es notwendig wäre. Auch das schöne Schadens/Splatter-Modell, dass mit sogar mit DOOM mithalten kann (ich gehe sogar so weit zu behaupten, dass sich DOOM hier vom ersten Shadow Warrior inspirieren ließ), lässt sich bei dieser völlig überzogenen Geschwindigkeit gar nicht richtig genießen. Kommen wir nun zu den Schwächen im Storytelling, die gibt es nämlich erst seit dem 2ten Teil. Auch wenn sie beide ein ähnliches Thema behandeln und auf die selbe Weiße erzählen, so hat die Story im ersten Teil viel besser funktioniert und auch der Humor war besser. Das schiebe ich allerdings auf den im 2ten Teil WESENTLICH SCHLECHTEREN Sprecher des Hauptcharakters. Anders als im ersten Teil, wo ich ihn am ehesten mit DMCs Dante oder vielen extrem coolen Bruce Willis-Film-Charaktären verglichen hätte, wirkt er jetzt mehr wie der kleine nervtötende Chinese in nem schlechten Martial Arts-Movie oder wie Mikey von TMNT. Das ist für mich echt eine ziemlich krasse Verschlechterung, aber gott sei dank nichts was das Gameplay töten kann.
Es hilft hierbei vlt. sich SW2 als RPG mit Schuss-Waffen vorzustellen und weniger als typisches Action-Game. So definiert sich für mich heutzutage nämlich ein RPG: Es ist ein Action-Spiel mit Fokus auf Quantität, Offenheit der Spielwelt und Story, weniger auf Qualität. Wer damit leben kann, oder wem die Quatität wichtiger ist als die Ausgereiftheit des Gameplays, der bekommt hier tatsächlich auch das für ihn besser geeignete Spiel. Auch ein Vergleich von SW2 mit Serious Sam wäre durchaus angebracht, denn es geht tatsächlich in beiden Games letzten Endes nur darum Horden von Feinden umzumähen, egal wie und womit. Troz dieses Geistig sehr stumpfen Gameplays und der oft vorkommenden Sinnlosigkeit in SW2, kann ich das Spiel ruhigen Gewissens mit 7 Punkten bewerten. Der erste Teil bekommt auf Grund des minimal besseren Gameplays und der um Welten besseren Geschichte eine 8 von 10 und DOOM war ja direkt nach dem durchspielen schon ein 9 von 10 Punkte Spiel. So schauts aus, ich werde jetzt mal die restlichen 50% von SW2 beenden (wobei ich nicht erwarte, dass es sich noch große Sprünge aus dem Hut ziehen wird) und mich dann wohl mit Civilization 6 und der BioShock-Collection befassen und sehen ob ich Glumskis Fazit am Ende auch teile.
